Im Oktober 2018 war ich in Foz do Iguaçu, um mir die Iguaçu/Iguazú-Wasserfälle und die Umgebung anzusehen. Die Wasserfälle liegen genau auf der Grenze zwischen Argentinien und Brasilien. Außerdem sind die Itaipu-Staumauer und Paraguay nicht fern. Man befindet sich also an einem Dreiländereck und es ist nicht so einfach, verlässliche Infos darüber zu finden, wie man zwischen den drei Ländern hin- und herreist. Man sollte mindestens drei Tage einrechnen, wenn man bisschen was sehen möchte. Ich bin mit einem Inlandsflug von São Paulo nach Foz do Iguaçu geflogen. Verschiedene Airlines fliegen den Flughafen an. Ich bin mit GOL geflogen. Der Flughafen ist nicht groß und hat nur vier Gates – verlaufen kann man sich dort nicht. Meine Unterkunft war im Zentrum von Foz do Iguaçu in der Nähe des Bus-Terminals (TTU, Terminal de Transporte Urbano). Dies ist sehr praktisch, weil man von dort relativ einfach alle Sehenswürdigkeiten mit öffentlichen Bussen erreichen kann. Vom Flughafen fährt alle 20-30 Minuten ein Bus der Linie 120 Richtung TTU, im Fahrtrichtungsanzeiger wird „Centro“ angezeigt. Die Bushaltestelle befindet sich, wenn man das Flughafengebäude verlässt, linkerhand. Die öffentlichen nationalen Busse sind grün. Eine Busfahrt kostet 3,55 Real – man kann bis zum TTU fahren und dort bei Bedarf in einen anderen Bus umsteigen, ohne eine weitere Fahrt zu bezahlen. Den genauen Verlauf der Route der Buslinien kann man mit der App Moovit herausfinden.
Iguaçu-Wasserfälle – brasilianische Seite
Für den Besuch der brasilianischen Seite sollte man einen Tag einplanen. Aus dem Zentrum erreicht man den Eingang des Nationalparks mit der Buslinie 120, Richtung Flughafen/Nationalpark. Der Nationalpark ist die letzte Haltestelle des Busses; die Fahrt dauert ca. 30-40 Minuten. Der Eintritt zum Nationalpark kostet 63 Real. Die Eintrittskarte kann man an einem Terminal mit Kreditkarte bezahlen. Danach heißt es warten: In einer langen Schlange wartet man auf die Shuttle-Busse, die nach und nach die Besucher Richtung Wasserfälle fahren. Ich habe dort ca. 45 Minuten gewartet. Entlang der brasilianischen Seite der Fälle gibt es einen Weg, von dem man einen sehr guten Blick auf die argentinische Seite hat und die Größe des gesamten Gebildes erkennen kann. Man kann außerdem ziemlich nah an die Fälle herangehen. Deshalb sollte man auch einen Regen-/Wasserschutz dabei haben. Im Park gibt es die Möglichkeit, Essen zu kaufen – aber man kann natürlich auch sein eigenes Picknick mitbringen. Auf jeden Fall muss man aber immer ein Auge auf die Nasenbären haben, die sich von hinten anschleichen, um das Essen zu klauen. Für die Rückfahrt zum Eingang muss man sich wieder in eine Schlange anstellen. In meinem Fall waren es ca. 30 Minuten Wartezeit. Nach dem Besuch des Nationalparks kann man dann über die Straße gehen und sich den Vogel-Park anschauen (Eintritt 45 Real). Dort kann man sich viele heimische Vögel, aber auch Vögel anderer Kontinente, anschauen, die zu einem Großteil vor Schmugglern gerettet wurden. Der Eintritt lohnt sich meiner Meinung nach und man unterstützt eine wichtige Arbeit. Vom Vogel-Park kann man dann wieder mit der Linie 120 nach Foz do Iguaçu fahren.
Iguazú-Wasserfälle – argentinische Seite
Zur argentinische Seite der Fälle zu kommen, ist ein wenig schwieriger, weil hier noch Passkontrollen dazwischen sind. Auch hier sollte man einen Tag einplanen. Es gibt drei Busanbieter, die von Foz do Iguaçu nach Puerto Iguazú (Argentinien) fahren: EasyBus, Itaipu und Rio Uruguay. Alle fahren die gleiche Strecke jeweils im Stundentakt und bei allen kostet eine Fahrt 6 Real. Jedoch ist ein Ticket immer nur für das Unternehmen gültig, bei dem man das Ticket kauft. (Das wird noch später relevant.) Die internationale Bushaltestelle befindet sich unweit des TTU. Aber man kann auch an jeder Unterwegshaltestelle zusteigen – dazu muss man dann einen Bus mit dem Ziel „Argentinia“ rauswinken. Beim Einstieg sollte man dem Busfahrer vermitteln, dass man Europäer ist, der seinen Pass auf der brasilianischen Seite der Grenze zeigen muss. Das müssen Mercosul-Bürger nicht machen, deswegen hält der Bus dort normalerweise nicht an. Außerdem sollte man kurz vor dem brasilianischen Grenzübergang den Stop-Knopf drücken. Beim Bezahlen des Tickets erhält man dann ein Papierticket, das man aufbewahren muss, weil man dieses Ticket benötigt, um nach der Passkontrolle weiterfahren zu können. Sobald man an der brasilianischen Seite der Grenze ausgestiegen ist, fährt der Bus weiter ohne zu warten. Man geht dann zu einem (geöffneten) Grenzhäuschen und lässt den Pass stempeln. Dann geht man zurück zur Bushaltestelle. Dort hat man die Wahl: Auf den nächsten Bus desselben Busunternehmens warten, was aber dauern kann; oder den nächsten Bus nehmen und 6 Real zusätzlich zahlen. Ich habe mich für letzteres entschieden. Ich habe aber auch Leute getroffen, die nach Argentinien rübergelaufen sind. Mit dem nächsten Bus fährt man auf die argentinische Seite der Grenze. Dort steigen alle Leute aus dem Bus und gehen durch Gepäck- und Passkontrolle. Danach steigt man wieder in den Bus ein, der diesmal wartet. Mit dem Bus fährt man dann bis zur Haltestelle direkt hinter dem großen Kreisverkehr. Dort kann man für 25 Real (pro Person) ein Taxi nehmen, das einen direkt zum Eingang des Parks fährt, oder man fährt für 20 Real mit dem nächsten Bus Richtung Nationalpark. Real werden ohne Probleme auch auf argentinischer Seite angenommen. Der Eintritt zum Nationalpark kostet 600 Pesos, die man bar oder mit Kreditkarte bezahlen kann. Real werden nicht akzeptiert. Vor dem Betreten des Parks, sollte man sich aber die Uhrzeiten der Busverbindungen an der Bushaltestelle abfotografieren. Innerhalb des Parks gibt es eine kostenlose Parkbahn, mit der man die Startpunkte für die wichtigsten Routen erreicht. Hier kann man sich von oben den Fällen nähern. Für den Rückweg kann man sich die Bustickets (20 Real) im Büro von Rio Paraguay kaufen. Mit dem Bus kann man nun bis nach Puerto Iguazú reinfahren, um dann zum Dreiländereck zu laufen. Die brasilianische Seite kostet 20 Real Eintritt und die paraguayische Seite ist schlecht zu erreichen. Deshalb bietet sich die argentinische Seite an. Man kann aber auch mit dem Bus wieder zu der Haltestelle hinter dem großen Kreisverkehr fahren und dort in einen internationalen Bus Richtung Foz do Iguaçu umsteigen. Mit dem internationalen Bus fährt man wieder zur argentinischen Grenzseite, geht durch Gepäck- und Passkontrolle und fährt mit demselben Bus weiter zur brasilianischen Seite. Hier wieder rechtzeitig mitteilen, dass man dort aussteigen möchte – ansonsten befindet man sich plötzlich illegal in Brasilien. Auf der brasilianischen Seite fährt der Bus wieder ohne zu warten weiter. Nach der Passkontrolle wartet man auf den nächsten Bus. Man kann ggf. die Wartezeit verkürzen, wenn man das übergebliebene Ticket von der Hinfahrt nutzen kann.
Itaipu-Staumauer / buddhistischer Tempel / Ciudad del Este, Paraguay
Die Itaipu-Staumauer beherbergt das Kraftwerk, das weltweit die größte Jahresstromproduktion hat. Die Mauer ist eine der größten weltweit und ist ein gigantisches Bauwerk. Vom TTU erreicht man die Itaipu-Staumauer mit den Bussen der Linie 101/102 für 3,55 Real. Man muss eine Bustour mitmachen, die 38 Real kostet. Die Tour ist in Portugiesisch, Spanisch und Englisch verfügbar. Im Tourbus sollte man sich auf die rechte Seite setzen, dort sieht man am meisten. Nach dem Besuch von Itaipu kann man noch, wenn man die Erleuchtung sucht, in der Nähe des buddhistischen Tempels aussteigen und die verbleibenden 1,5km laufen. Im weiteren Verlauf kann man auch in der Nähe der Ponte da Amizade aussteigen und von dort nach Ciudad del Este rüberlaufen. Wichtig ist auch hier, dass man sich zunächst den Ausreisestempel auf brasilianischer Seite holt und auf paraguayischer Seite den Einreisestempel bekommt. Die entsprechenden Büros befinden sich auf der (von Brasilien gesehen) rechten Seite der Brücke. Auf dem Rückweg ist es umgekehrt: erst den paraguayischen Ausreisestempel besorgen, dann den brasilianischen Einreisestempel. Die Büros befinden sich auf der (von Paraguay gesehen) rechten Seite der Brücke. Das Büro, in dem man den brasilianischen Einreisestempel bekommt, ist etwas versteckt und man muss aufpassen, dass man nicht vorbeiläuft und plötzlich das Grenzgebiet stempellos verlassen hat. Ciudad del Este ist wahrlich keine schöne Stadt – viel Dreck, Gestank, Abgase und eine riesige Menge von Leuten, die einem (gefälschte) Klamotten und Elektronikgeräte verkaufen wollen. Das ist der Tatsache geschuldet, dass Ciudad del Este für Brasilianer ein Shopping-Paradies mit niedrigen Preisen ist. Hier muss man sich vor Taschendieben in Acht nehmen und auch sollte man nichts kaufen, da die Verkäufer gerne mit allen Tricks die Käufer übers Ohr hauen.